Die Entwicklung der Behindertenbeauftragtenstellen an österreichischen Universitäten und in der Folge des Verein UNIABILITY ist eng mit der Entwicklung der Selbstbestimmt-leben-Bewegung in Österreich verbunden.
Einige behinderte Studierende – damals EinzelkämpferInnen an ihren Unis und teilweise in der ÖH aktiv – trafen sich Anfang der Neunzigerjahre bei den sogenanntgen „Krüppelforen“ – halbjährlichen Treffen von Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen aus ganz Österreich, die abseits von traditionellen Behindertenverbbandsstrukturen die Selbstbestimmt-leben-Idee vertraten.
Beim Erfahrungsaustausch der behinderten Studierenden wurde rasch deutlich, dass an den Unis Ansprechpersonen für behinderte Studierende verankert werden mussten, die behinderte Studierende beraten und vor allem den Abbau von Barrieren betreiben sollten. Mit Unterstützung einiger Personen aus der Behindertenbewegung, die damals an Universitäten arbeiteten – unter anderem Volker Schönwiese – wurde diese Forderung an den damaligen Wissenschaftsminister Busek herangetragen undin vergleichweise kurzer Zeit wurden an sechs UniversitätenBehindertenbauftragtenstellen eingerichtet, die mit behinderten Personen, die selbst ein Studium betrieben oder abgeschlossen hatten besetzt wurden.
Diese neuen Behindertenbeauftragten fanden sich nun wieder in der Einzelkämpferrrolle an ihren Universitäten und der Erfahrungs- und Informationsausstausch untereinander wurde zu einer wichtigen Unterstützung. Zunächst trafen sich die Behindertenbeauftragen und die weiterhin tätigen BehindertenreferentInnen der ÖH weiterhin im Rahmen der Krüppelforen, doch bald wurde dort Zeit und Platz kanpp und eigene Treffen wurden halbjährlich wechselweise an den einzelnen Universitäten veranstaltet. Nach kurzer Zeit stießen auch die MitarbeiterInnen der damaligen Modellversuchs „Informatik für Blinde“ (heute Institut Integriert Studieren) der Uni Linz sowie die BetreuerInnen der Blindenleseplätze dreier Universitätsbibliotheken hinzu.
Es zeigte sich bald, dass gemeinsame Projekte, wie z.B. eine Informationsbroschüre für behinderte Studierende eine formale Struktur für die Gruppe erforderlich machten, die es ermöglichte Subventionen und Sponsorengelder zu lukrieren. Daher wurde 1996 der Verein UNIABILITY gegrüdet.